Illustration of a person's hand drawing out their ring in a notebook. © Recipes for Wellbeing

Ring-Theorie

Ich habe gelernt, dass Freundschaft nicht nur etwas ist, das du gibst, sondern etwas, das du empfangen kannst. ―Sheryl Sandberg

👥 Portion für: 1 Person

🎚 Schwierigkeitsgrad: Mittel

⏳ Gesamtzeit: Wiederkehrend

🥣 Zutaten: 1 Blatt Papier, 1 Stift; Buch “Option B: Facing Adversity, Building Resilience, and Finding Joy” von Sheryl Sandberg und Adam Grant (falls du mehr darüber herausfinden möchtest)

💪 Nährwertangaben: Unterstützung, Zuwendung, Freundschaft, Kraft, Verbindung

Illustration of a person's hand drawing out their ring in a notebook. © Recipes for Wellbeing
Illustration of a person's hand drawing out their ring in a notebook. © Recipes for Wellbeing

Ring-Theorie

📝 Beschreibung

Zeichne Deinen Unterstützungskreis.

Wenn Du eine persönliche Tragödie erlebst, rührt der Schmerz nicht nur von der Tragödie selbst her, sondern auch von dem Gefühl, dass Dein Unterstützungssystem versagt und Du nichts mehr hast, woran Du Dich festhalten kannst. Vielleicht fühlst Dich hilf- oder wertlos, wenn Du bei anderen Unterstützung suchst. Und wenn es ein Freund oder ein Freundin ist, der/die von einer persönlichen Tragödie betroffen ist, kann Dein gut gemeintes Einfühlungsvermögen zu einem unangemessenen “Quick-Fixitis”-Syndrom (Vorschlagen diverser nur vermeintlich hilfreicher Lösungen) führen. Wie kannst Du lernen, in Zeiten unglaublichen Leids Unterstützung zu geben oder zu erhalten?

Dieses Rezept wurde durch das Buch Option B: Facing Adversity, Building Resilience, and Finding Joy von Sheryl Sandberg und Adam Grant inspiriert. Im Rahmen der Verarbeitung des Verlusts ihres Ehemannes erwähnt Sheryl Sandberg die Arbeit der Psychologin Susan Silk, die die “Ring-Theorie” entwickelt hat. Dies ist eine einfache Technik, basierend auf der Grundidee “Trost nach INNEN, Frust nach AUSSEN”, die bei allen Arten von Krisen funktionieren kann, und zu der Du mehr in diesem Artikel lesen kannst: “How not to say the wrong thing”.

Dieses Rezept wurde von Arne Reis lektoriert.

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Wichtig: Wir haben dieses Rezept im Rahmen unseres Blog-Posts “Wohlbefinden in Zeiten von Coronavirus” geteilt, weil es eine nützliche Aktivität ist, um zu verstehen, bei wem man Unterstützung suchen kann und wem man helfen sollte. Natürlich solltest Du alle aktuell notwendigen Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigen: Halte zum Beispiel bei der Kontaktaufnahme zu anderen Personen einen Abstand von mindestens einem Meter ein.

👣 Schritte

Schritt 1 – Einen Kreis zeichnen

Nimm ein leeres Blatt Papier und einen Stift und zeichne einen Kreis in die Mitte. Dies ist der zentrale Kreis. Schreibe den Namen der Person (oder der Personen), die im Zentrum des aktuellen Traumas steht, in diesen Kreis.

Schritt 2 – Konzentrische Kreise zeichnen

Zeichne nun einen größeren Kreis um den ersten. Schreibe in diesen Kreis die Namen der am nächsten stark betroffenen Personen, die also auch noch intensiv unter dem Ereignis leiden. Zeichne weitere größere konzentrische Kreise für die Personen, die Ebene für Ebene weniger direkt von dem Trauma betroffen sind. Wiederhole den Vorgang so oft wie nötig. Wenn Du fertig bist, hast Du eine sogenannte Kvetching-Anordnung erstellt.

Schritt 3 – Trost nach innen spenden und Trost weiter außen suchen

Betrachte Deine Kvetching-Anordnung und Deine Position in ihr (Du könntest im Zentrum stehen, wenn Du am meisten von dem Ereignis betroffen bist; oder vielleicht steht einer Deiner Freunde im Zentrum, während Du eine eher periphere Position einnimmst). Diese Regeln gelten für die Anwendung: Die Person im Zentrum kann zu jedem und überall alles sagen, was sie will. Alle anderen Betroffenen können diese Dinge auch sagen, aber nur zu Menschen in weiter außen liegenden Kreisen; also Menschen, die von dem Ereignis weniger stark betroffen sind als man selbst. Wenn Du hingegen mit einer Person in einem Kreis sprichst, der kleiner ist als Dein eigener ist, diese Person also näher am Zentrum der Krise steht als du selbst, ist das Ziel einzig, zu trösten und zu helfen. Hier ist das Zuhören oft hilfreicher als das Reden. Verzichte auf Ratschläge, konzentriere Dich darauf, Trost zu spenden und Unterstützung anzubieten. Sage  also: “Es tut mir leid” oder “Das muss schwer für Dich sein” oder “Kann ich Dir eine Tasse Tee bringen?” anstatt “Du solltest mal hören, was mir passiert ist” oder “An Deiner Stelle würde ich Folgendes tun”. Das Konzept ist einfach: Biete denjenigen in kleineren Kreisen als Du selbst Trost an und suche selbst Trost bei denjenigen in größeren Kreisen.

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